erweiterung, umbau und sanierung karl-siegfried-bader schule, Elzach
wettbewerb 2024
2. preis
Die Karl-Siegfried-Bader Schule bildet zusammen mit dem Rathaus die Ortsmitte von Prechtal. Zur Hangseite begrenzt der solitäre Baukörper den höher gelegen Schulhof. Das Schulgebäude von 1911 zeichnet sich durch sein ziegelgedecktes Walmdach und die symmetrische Fassadengestaltung aus. Ein Anbau von 1965 soll aufgrund baulicher Mängel abgerissen werden.
Ersetzt wird dieser durch ein dreigeschossiger Holz-Hybridbau. Der kompakte Neubau wird nördlich des Grundstücks errichtet und über eine Brücke mit dem historischen Schulgebäude verbunden. Das Erdgeschoss wird als gemeinschaftlicher Sockel genutzt, auf dessen Dachfläche der ursprüngliche Schulhof neu entsteht. Durch den kompakten quadratischen Grundriss erhält der Neubau kurze Fassadenseiten, die durch ihren tektonischen Ausdruck eine eigene Präsenz entwickeln, ohne das historische Haus zu dominieren.
Der neue Haupteingang liegt südlich an der Schnittstelle von Alt- und Neubau. Von hier aus wird die Pausenhalle betreten, die als zentraler Verteiler fungiert. Von dort sind Schulhof, Aula, Ganztagesbereich und Musikraum ebenerdig erreichbar. Die Klassenräume der 1–4. Klasse sind auf zwei Ebenen untergebracht, jeweils mit Differenzierungsräumen und Lerninseln. Verwaltung und Fachräume befinden sich im Dachgeschoss des Bestandsgebäudes, während im Neubau die Fachräume untergebracht sind.
Im Erdgeschoss entsteht zwischen Mensa und Ganztagesbereich ein ruhiger Hof mit Rückzugsmöglichkeiten, welcher eine direkte Verbindung zu den Innenräumen bietet. Ergänzend gibt es ein grünes Klassenzimmer im Freien, Spiel- und Aufenthaltsflächen sowie Bäume und Hochbeete. Die Wiese bei der Steinberghalle soll für den Ganztagsbetrieb als naturnahe Fläche für Bewegungsspiele und Naturforschungsprojekte aufgewertet werden.
Der Neubau wird als Holz-Skelettbau mit Holzbetonverbunddecken und Recyclingbeton im Sockelbereich errichtet. Vorgefertigte Holzelemente für die Fassade ermöglichen eine kurze Bauzeit. Textile Markisen werden als außenliegender Sonnenschutz verwendet, die Nachtlüftung wird durch die nutzbare thermische Speichermasse der freiliegenden Geschossdecke gesichert. Im Inneren sorgen helle, akustisch wirksame Holzoberflächen für eine zeitlose Atmosphäre, ergänzt durch Linoleum in den Klassenräumen und steinernen Bodenbelag im Sockelgeschoss. Die Errichtung des Neubaus ist durch das durchgehende Tragraster und dem damit verbundenen hohen Vorfertigungsgrad, ökonomisch und terminlich optimiert.


erdgeschoss

1. obergeschoss

3. obergeschoss

erdgeschoss

Perspektive im schulhof

detail

Perspektive im schulhof


ansicht südwest

querschnitt

längsschnitt

ansicht südwest