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begegnungsstätte st. wolfgang, ellwangen

wettbewerb 2024

Die Kirche St. Wolfgang markiert mit ihrem weithin sichtbaren Turm den südlichen Abschluss der historischen Altstadt von Ellwangen und bildet ein zentrales Orientierungselement in der heutigen Südstadt. Eingebettet in ein Umfeld aus hauptsächlich zwei- bis dreigeschossigen Häusern, steht die Kirche in enger Beziehung zu umliegenden Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie zum angrenzenden städtischen Friedhof. 

Die neue Begegnungsstätte entsteht als flacher Baukörper in direkter Beziehung zur spätgotischen Kirche St Wolfgang. Durch seine liegende, zurückhaltende Form respektiert der Neubau das hochaufragende Kirchenschiff, ohne seine eigene Identität als öffentlicher Ort zu verlieren. Die Atmosphäre der großen Gemeinschaftsräume und des Saals der Begegnungsstätte werden durch massive Körper aus Stampflehm die ein begrüntes Flachdach tragen, geprägt. Die Räume öffnen sich auf allen Seiten über raumhohe Holzfenster in die Umgebung und schaffen so eine einladende Erscheinung. Der nach Süden gelegene, in Richtung des Chores des Gotteshauses gerichteter Haupteingang führt über einen überdachten Vorplatz und einen Windfang ins zentrale Foyer. Von hier aus sind Besprechungsraum, Jugendraum und der über einen breiten Ausstellungsflur erschlossene Gemeindesaal erreichbar. Letzterer liegt gegenüber dem wieder zu öffnenden Nordportal der Kirche, wodurch bei geöffneten Fassaden ein direkter räumlicher Bezug zwischen Sakral- und Gemeinderaum entsteht. Die Nebenräume finden in den massiven, geschlossenen Körpern aus Stampflehm Platz.

 

Das Umfeld der Kirche St. Wolfgang soll als kontinuierlicher, fließender Raum um den Kirchenbau und die Begegnungsstätte entwickelt werden. Das bestehende Natursteinpflaster bleibt erhalten und wird im Bereich des neu geöffneten Nordportals mit gesägten Natursteinplatten ergänzt um die Verbindung von Kirche, Vorplatz und Begegnungsstätte zu betonen. Eine niedrige Stampflehmwand formuliert eine Abgrenzung zwischen Kirchplatz und Stellplätzen.  

 

Vorgeschlagen wird eine Konstruktion mit tragenden Stampflehmwänden und einer überspannenden Holz-Kassettendecke. Ausschließlich erdberührenden Bauteile bestehen aus Recyclingbeton. Im Fokus der Materialwahl steht die Minimierung grauer Energie: Lehm und Holz werden jeweils entsprechend ihrer Stärken eingesetzt – Lehm als speicherfähiger, feuchteregulierender und schalldämmender Baustoff, Holz als Dachkonstruktion, Dämmung,- und Fenstermaterial. Das Gebäude nutzt lokale, nachwachsende Materialien, ist nahezu sortenrein rückbaubar und auf kreislauffähiges Bauen ausgelegt. 

Entwurfprizipien.jpg
Erdgeschoss M100.jpg
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